Im Corona-Sommer 2020 hatte ich zum Glück die Möglichkeit für einen tollen und ausgibig langen Urlaub. Dieser führte im Juni und Juli durch Slowenien über Italien nach Kroatien.
Mein persönliches Highlight des Urlaubs war ein dreitägiger Aufenthalt in Venedig, Italien. Nachdem ein Freund von mir bei seinem Urlaub einen Abstecher in die Stadt der Brücken machte und von leeren Plätzen und tollen Aussichten berichtete, beschloss ich mit Sina diesen Zwischenstopp auf unserer Sommertour einzuplanen.
Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich Venedig immer für eine überschätzte Touristenattraktion gehalten habe. Im gleichen Zug muss jedoch auch gesagt sein, dass ich mich nie mit der Stadt auseinandergesetzt und die Anzahl an Brücken definitiv unterschätzt habe. Statt wie erwartet einen alten Kern mit vielen Kanälen zu haben, besteht Venedig aus mehr als 100 kleinen, dicht bebauten Inseln, die durch viele Brücken verbunden sind. Dadurch erstreckt sich der „Venedig-Charme“ auf einen größeren Bereich als die meisten Touristen jemals erkunden können.

Unser Plan, den Corona-Sommer für diesen Ort zu nutzen, war absolut richtig. Durch die geschlossenen Außengrenzen für Tourismus war Venedig angenehm leer und ließ sich hervorragend erkunden. Abseits der großen und bekannten Plätzen genossen wir die Ruhe in kleinen Gassen, durch die gelegentlich eine Gondel schipperte. Mit bunten Häusern und winzigen Gassen zeigte sich die Stadt vielfältig, lebendig und ruhig zur gleichen Zeit.
Unser Appartment lag in einem Teil Venedigs, der online meist als der Stadtteil der Locals bezeichnet wird.
Dort verirrten sich auch nach unseren Beobachtungen wenige Touristen hin und tagsüber waren kaum Menschen auf den Straßen.
Unbestritten gibt es schönere Ecken der Stadt als den Ort an dem wir übernachteteten, doch für uns war dieser perfekt geeignet. In zehn Minuten war man zu Fuß an allen bekannten Plätzen und doch war es nachts still genug um gut zu schlafen.
Die Zeit in Venedig war das erste Mal des Urlaubs, dass ich meine Kamera für den ganzen Tag bei mir hatte. Die Stadt überwältigte mich direkt im ersten Moment mit so vielen Eindrücken, die ich am liebsten alle auf Fotos eingefroren hätte. Am Ende eines jeden Tages saß ich noch für ein bis zwei Stunden mit meinem Laptop am Tisch und habe die neu geschossenen Bilder bearbeitet. Insgesamt bin ich -aus fotografischer Sicht- sehr zufrieden mit der Ausbeute der drei Tage in dieser Stadt.
Mit starker Mittagssonne zeigt sich Venedig auf meinen Bildern jedoch auffallend oft in schwarz-weiß. Auch für mich was das eine angenehme Abwechslung und bot kreative neue Möglichkeiten zur Bearbeitung.
Vor diesem Zwischenstopp des Urlaubs versuchten wir einen relativ günstigen Lebensstil zu praktizieren. Das unglaublich starke Urlaubsfeeling, das diese Stadt vermittelte animierte uns jedoch dazu diesen Vorsatz fallen zu lassen und das Leben zu genießen. Wir aßen gut, hatten genialen italienischen Kaffee wie ich ihn seit Neapel 2019 bei jedem Espresso den ich trinke vermisse und gönnten uns Cocktails mit Blick aufs Meer.
Ich glaube nichts steht für diese Entwicklung wie dieses Bild. Spätestens seit meinen zwei Reisen nach Neapel letztes Jahr bin ich ein bekennender Fand des Spritz. Passend zu diesem leuchtend orange-roten Cocktail gesellte sich bei diesem Urlaub ein typisch venezianischer Drink: Der Bellini.
Dieser Cocktail mit Pfirsichpürree, aufgefüllt mit Prosecco, wurde schnell zu Sinas Lieblingscocktail und die Suche nach dem besten Bellini Venedigs begann. Unser Fazit: Nichts toppte den sonnenuntergangsfarbenen Cocktail des ersten Abends.
Ich selbst habe ja viel Spaß daran meine eigene Hausbar aufzubauen und mich an verschiedenen Cocktails zu probieren. Diesen verhältnismäßig neuen Klassiker hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht selbst gemacht. Natürlich musste ich mich nach dieser Erfahrung selbst daran versuchen. Aktuell liegt in meiner Tiefkühltrue noch ca. 1kg Pfirsichpürree, eingeschweißt in kleine Portionsgrößen. Leider bin ich bis jetzt noch nicht komplett hinter das Geheimsnis der unglaublich gleichförmigen Textur und des abgerundeten Geschmacks gekommen. Ich denke an dieser Stelle muss ich wohl noch nachbessern.

Ich bin ein großer Fan dieser Stadt geworden und muss geradeheraus zugeben, dass ich Venedig absolut falsch eingeschätzt habe. Mir fiel es schwer von hier aus weiterzufahren und ich denke noch oft an diesen Aufenthalt zurück. Für mich war dieser Stopp definitv das Highlight des Sommerurlaubs und hat viele tolle Erinnerungen geschaffen.
Ich werde auf jeden Fall zurückkommen – Auch wenn ich dafür mehr Menschen ertragen muss.
Zum Schluss noch ein paar Bilder, viele davon mit dem Handy gemacht.
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